Appell zum Weltkindertag 2013: Jungen Flüchtlingen die volle gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen!

In Nordrhein-Westfalen leben viele Kinder und Jugendliche, die aufgrund von Kriegen, Diktaturen, Terror und Verfolgung aus ihren Heimatländern flüchten mussten. Viele von ihnen leben ohne ihre Eltern und Familien bei uns. Ihnen müssen im Sinne der Chancengleichheit, wie sie in der UN-Kinderrechtekonvention festgeschrieben ist, dieselben Rechte zukommen wie allen anderen Mädchen und Jungen auch. Die Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge NRW appelliert daher weiterhin an Bund, Länder und Kommunen, die asyl-, aufenthalts- und sozialrechtlichen Grundlagen zu überprüfen und an die Bestimmungen der UN-Kinderrechtskonvention anzupassen.

 Die Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge in NRW begrüßt die Handreichung zum Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in Nordrhein-Westfalen. Herausgeber sind Jugend- und Innenministerium sowie die beiden Landschaftsverbände. Mitgewirkt haben außerdem die Bezirksregierung Arnsberg, einige Kommunen, die Freien Wohlfahrtspflege, der Flüchtlingsrat NRW und die bisherigen Clearingstellen. Die besondere Schutzbedürftigkeit unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge erfordert eine primäre Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe, denn sie sind zuerst Kinder und Jugendliche. Aus Sicht der Aktionsgemeinschaft leistet die Veröffentlichung daher einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Spannungsfeldes zwischen dem Kinder- und Jugendhilferecht und dem Aufenthalts- und Asylrecht.

Auch ein Jahr nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wurde das Urteil bezüglich des Asylbewerberleistungsgesetzes bis heute nicht umgesetzt. Dies bewerten wir als skandalös und unterstützen voll und ganz die Forderung der NRW-Landesregierung, das Asylbewerberleistungsgesetz gänzlich abzuschaffen und einen verbindlichen Rechtsanspruch von Asylbewerbern und ihren Familien auf Leistungen nach den Sozialgesetzen (SGB VIII) einzurichten.

Darüber hinaus fordern wir die Landesregierung auf, sich verstärkt für eine humanitäre Flüchtlingspolitik einzusetzen und zu prüfen, ob mehr Flüchtlinge aus den aktuellen Krisenregionen bei uns Aufnahme finden können. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, unter würdigen Bedingungen aufzuwachsen. Gerade jungen Menschen mit Fluchterfahrungen soll dieses Recht in unserem Land ermöglicht werden.

Wir appellieren an die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen eine Begrüßungskultur für Flüchtlinge zu entwickeln.

Den Appell zum Download finden Sie -> hier.