Aktiv gegen Gewalt – Mitdenken, mitreden, mitmachen
Partizipative Prozesse in der Gewaltprävention der Jugendsozialarbeit verankern
Seit Januar 2024 unterstützen Melanie Kroll und Julia Schneider als Fachreferentinnen für Partizipation und Gewaltprävention die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit NRW im Gesamtprojekt „Gib Gewalt keine Chance! Jugendschutz in Einrichtungen und Angeboten der Jugendsozialarbeit NRW“.
Ziel ihrer Arbeit ist es, Gewaltschutz in der Jugendsozialarbeit in NRW zu institutionalisieren und den Schutz und die Rechte junger Menschen zu stärken. Als zentralen Baustein in der Gewaltprävention wird die Partizipation der jungen Menschen in der Jugendsozialarbeit fokussiert. Es geht darum, Fachkräfte zu einer positiven Haltung gegenüber partizipativen Prozessen zu motivieren und demokratische Prinzipien in ihrer Arbeit zu verankern.
Partizipation als Haltung
Die LAG JSA NRW steht für die Überzeugung, dass es für ein gelingendes demokratisches Miteinander unerlässlich ist, junge Menschen aktiv und stetig zu beteiligen und für sie Raum zum Mitdenken und Mitreden zu schaffen. Junge Menschen sollen an Entscheidungsprozessen beteiligt
In der Gewaltprävention, konkret bei der Erarbeitung von Rechte- und Schutzkonzepten, ermöglichen die Perspektiven der jungen Menschen, spezifische Bedürfnisse und Verletzlichkeiten wahrzunehmen. Somit können vorhandene Gefährdungspotenziale und Ausschlüsse in den Einrichtungen identifiziert werden.
Breites Gewaltverständnis
(Nicht nur) in der Jugendsozialarbeit erscheint Gewalt sowohl in verschiedenen Formen und Zusammenhängen als auch in analogen und digitalen Räumen – sei es Peer-Gewalt unter den jungen Menschen, Gewalt in deren sozialem Nahfeld oder zwischen Professionellen und Adressat*innen. Melanie Kroll und Julia Schneider nutzen in ihrer Arbeit einen breit gefächerten Gewaltbegriff. Dieser geht über die oft im Fokus stehende sexualisierte Gewalt hinaus: So kann Gewalt physisch, sexualisiert, emotional/psychisch, rituell/spirituell, ökonomisch und „häuslich“ sein.
Weiter ausdifferenziert ist jegliche Form von systematischer Ausgrenzung, Mobbing und Unsichtbarmachung/Silencing als Gewalt zu verstehen. Darüber hinaus müssen sämtliche Formen von Diskriminierung (Intersektionalität) als Gewalt verstanden werden: Ohne Diskriminierungsschutz gibt es keinen Gewaltschutz!
Es gilt, sämtliche Erscheinungsformen von Gewalt zu erkennen, zu adressieren und geeignete Maßnahmen, u. a. in Form von institutionellen Rechte- und Schutzkonzepten, zu entwickeln. Häufig wird übersehen, dass Gewalt in ein System eingebettet ist, in dem sie geschehen kann. Aus diesem Grund muss institutioneller Gewaltschutz nicht nur die individuelle Ebene zwischen Täter*in und Betroffenen, sondern immer auch die strukturellen Bedingungen in den Blick nehmen.
Partizipation und Prävention auf drei Säulen
Drei Säulen bieten ein umfassendes Unterstützungsangebot für die Organisationen der Jugendsozialarbeit in NRW:
1. Beratung: Einrichtungen der Jugendsozialarbeit finden zu spezifischen Fragestellungen in der Entwicklung von partizipativen Rechte- und Schutzkonzepten Unterstützung. Dabei geht es z. B. um Themen wie die partizipative Umsetzung einer Risiko- und Potenzialanalyse oder die Etablierung von Rechte- und Schutzkonzepten in interdisziplinären Teams.
2. Fachveranstaltungen: Regelmäßige digitale (offene und thematische) Sprechstunden, Werkstattgespräche und Fachtagungen zum Austausch, zur Reflexion und Weiterbildung sind ebenso Teil des Angebots. Im praxisnahen Austausch mit den Fachkräften der Jugendsozialarbeit werden Themen identifiziert und diese dann von Melanie Kroll und Julia Schneider in den genannten Formaten aufbereitet.
3. Projektförderung: Die LAG JSA NRW fördert mit Mitteln des Landes NRW die Träger der JSA bei der Umsetzung eigener Projekte im Rahmen des Gesamtprojektes „Gib Gewalt keine Chance!“. Melanie Kroll und Julia Schneider sind für die Vergabe der Fördermittel und die pädagogische Beratung bei der Antragsstellung zuständig.
Bei Rückfragen stehen sie unter folgenden Kontaktdaten von montags bis donnerstags zur Verfügung:
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Melanie Kroll melanie.kroll[@]jugendsozialarbeit.info 0221-16 53 79 25 | Julia Schneider julia.schneider[@]jugendsozialarbeit.info 0221-16 53 79 23 |